Antenne & Erdanschluß & Strom
Die Antenne ist ein wichtiger Teil des Fernempfangs von 0 bis 30 Mhz. Es gibt unzählige Arten von Antennen, die am häufigsten vorkommenden Antennen nachstehend.
A) Drahtantenne
Oft wird hier als Sammelbegriff „LANGDRAHTANTENNE“ verwendet. Dabei werden unsymetrische und symetrische Antennen zusammengefasst. Unsymetrische Antennen sind alle zufälligen Drähte in beliebiger Länge, die man an den Weltempfänger direkt anschließt — Stichwort externer Antennenanschluss. Fast alle Kurzwellenradios haben 50 Ohm als notwendige Impedanz, was ein Langdraht nicht hat, dieser ist hochohmig mit 500 Ohm z.B. – Ein Antennenanpaßgerät (oder Balun) kann die hochohmige Antenne auf notwendige 50 Ohm transformieren.

Symetrische Antennen sind exakt nach der Empfangswellenlänge berechnet, beispielsweise Dipole, die die Hälfte oder ein Viertel der Empfangs-Welle betragen. Die Frequenz kann recht einfach in Wellenlänge (= Meter) umgerechnet werden, und somit die nötige Länge des Langdrahtes.
B) Magnetische Loop-Antenne
B 1) passive Magnetic Loop
Die passive „Magnetische Loop“ ist als Innen- oder Außenantenne möglich, je nach verwendeten Materialien. Sie ist oft rund (oder quadratisch) und besteht aus Kupfer oder ähnlichem Material. Bei einem Durchmesser von plus/minus 1 Meter ist sie für jeden SWL leicht zu handhaben und wird mit einem Drehkondensator in Resonanz zur Empfangsfrequenz versetzt: was allerdings bei jedem Frequenzwechsel ein Nachstimmen der Antenne bedeutet. Die Antenne hat den großen Vorteil, daß sie richtungsabhängig empfängt, so daß man genau auf die richtige Richtung drehen kann. Umgekehrt kann man einen unerwünschten Sender „ausnullen“.

B 2) aktive Magnetic Loop
Die aktive Ausführung hat ebenfalls den richtungsabhängigen Vorteil, aber ohne den Nachteil der jeweiligen Nachstimmung — ersatzhalber findet via Elektronik eine ständige Verstärkung des Empfangssignals statt. Wobei man bei deren Einsatz gegebenenfalls eine Abschwächung des Signals im Weltempfänger einschaltet > „Attenuator“. Aktuell ist das Modell „MLA30+“ eine tausendfach verwendete Aktivantenne mit Loop-Draht. Aufgrund der einfachen Montage (innen oder außen) ist diese Antenne sehr empfehlenswert. Findige Bastler ersetzen den Loop-Draht gerne durch stärkeren Draht oder sogar Kupfer-Rohr.

C) vertikale Antennen (Stab, Teleskop)
Auch diesen Antennentyp gibt es mit und ohne elektronische Verstärkung. Je höher die vertikale Antenne angebracht werden kann, desto besser ist der Wirkungsgrad. Außeneinsatz ist daher zu bevorzugen. Die in mobilen Radios eingebauten Teleskopantennen haben meist nur eine sehr begrenzte Wirkung — jedoch kann man an diese eingebaute eine externe Antenne koppeln.
D) Erde, Erdung
Früher wurde eine Erdung oft durch Verbindung des Empfängers mit dem Minuspol des Stromnetzes durchgeführt; dies ist heute verboten – da gefährlich. Zudem ist unser Stromnetz inzwischen selbst eine riesige Störquelle und verschlechtert den Kurzwellenempfang ganz erheblich. Entweder verzichtet man ODER wenn möglich, legt man eine echte Erde (Erdspieß außen) und verbindet diese mit dem Receiver. Auf diese Weise richtig angeschlossen, verringert eine Erdung elektrische Störungen bzw. leitet diese ab.
E) weitere Antennen
Steigender Beliebtheit erfreut sich die sogenannte YOULOOP, eine rein passive Antenne mit ruhigen Empfangseigenschaften und niedrigem Preis von ca. 50 Euro. Die YOULOOP arbeitet nach dem uralten Möbius-Prinzip: Hierbei sind Innen- und Außenleiter eines Koaxkabels an einer Stelle miteinander vertauscht, es ergibt sich ein langer Leiter in mehreren Windungen, der via eines Balun an den Weltempfänger angeschlossen wird. Wer das Möbius-Prinzip versteht, kann die Youloop auch mit anderem Material selbst bauen und/oder mit einem kleinen Verstärker testen.
Eine weitere Antenne ist die aktive MINI-WHIP (Bild nachstehend), welche von einem niederländ. Funkamateur entwickelt wurde. Diese Antenne bringt erhebliche Verstärkung, allerdings nicht nur des gewünschten Signals, sondern auch von Störungen. Eine Erdung ist daher vorteilhaft.

F) Stromversorgung
Wie erwähnt, ist das Stromnetz durch viele Quellen mit Störungen verseucht, angefangen bei Straßenlaternen über Neonröhren bis hin zu PLC-Powerline. Die Empfehlung für professionellen DX-Empfang ist daher, entweder Entstörung (Ferritstäbe) oder netzunabhängig mit Batterien oder Akku zu arbeiten. Eine Lösung kann auch sein, ein externes stabilisiertes Netzteil zu nutzen — keine Billigteile, sondern ein hochwertiges Labornetzteil (kostet etwa 45 – 85 Euro).